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Hausschweine

Domestikation
Das Wildschwein wurde nach dem Wolf und wahrscheinlich zur gleichen Zeit wie das Schaf, die Ziege und das Rind domestiziert. Nach nur zehn Generationen war es kaum mehr wiederzuerkennen: Körper und Gehirn schrumpften, der Schädel wurde kürzer, die Sinnesleistungen ließen nach. Damit durchlebte auch die wilde Sau eine für Haustiere typische Entwicklung. Unsere Hausschweine stammen alle vom europäisch-asiatischen Wildschwein ab.

Aussehen
Wie alle Schweine haben auch Hausschweine einen großen Kopf, einen kurzen Hals und kurze Beine. Sie können sehr gut riechen und hören, sehen aber schlecht. Je nach Rasse können Schweine 50 Zentimeter bis 2 Meter lang und bis zu 110 Zentimeter hoch werden. Ausgewachsene Tiere wiegen im Durchschnitt etwa 130 Kilogramm, Wildschweine bringen sogar bis über 300 Kilogramm auf die Waage.

Wo leben Hausschweine?
Der Vorfahr unserer Hausschweine, das europäisch-asiatische Wildschwein, ist auf der ganzen Welt verbreitet. Auch Hausschweine sind sehr anpassungsfähig und kommen in vielen Klimazonen und Lebensräumen zurecht. Als Nutztiere werden sie jedoch bei uns überwiegend in Ställen gehalten. In manchen Ländern wie etwa Spanien dürfen sich einige Rassen aber im Freien auf der Weide tummeln.

Wie alt werden Schweine?
Hausschweine können bis zu zwölf - Wildschweine auch bis zu zwanzig - Jahre alt werden.

Lebensweise
Schweine sind extrem gesellige Tiere und leben immer im Rudel. Sie lieben es, in der Erde nach Nahrung zu wühlen und sich im Schlamm zu suhlen. Das kühlt sie an heißen Tagen nicht nur ab, sondern hält die Tiere auch sauber: Ist der Schlamm getrocknet, reiben sie die Kruste ab und entfernen dabei gleichzeitig Ungeziefer.

Wie vermehren sich Schweine?
Schweine werden mit neun Monaten geschlechtsreif. Sie sind bekannt dafür, dass sie sehr viele Junge bekommen. Ein Mutterschwein bringt zweimal im Jahr Junge zur Welt: nach 112 bis 114 Tagen Tragzeit werden jeweils zehn bis zwölf Ferkel geworfen.

Wie kommunizieren Schweine?
Schweine können ziemlich laut quieken und grunzen.

Was fressen Schweine?
Schweine sind Allesfresser und haben einen großen Appetit. Haben sie die Gelegenheit, dann wühlen sie liebend gern im Boden nach Futter: dazu gehören Wurzeln, Knollen, Eicheln, Kastanien, Äpfel und Kürbisse, aber auch Würmer und Insekten. Die modernen Zuchtschweine werden dagegen mit Kraftfutter gefüttert, damit sie möglichst schnell wachsen.

Haltung von Schweinen
Viele Schweine werden heute in der Massentierhaltung gemästet. Dort müssen sie unter Bedingungen leben, die ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden: auf engsten Raum eng zusammengepfercht. Oft kommt es dann zu Verhaltensstörungen und die Tiere knabbern sich gegenseitig an den Ohren und am Schwanz. Außerdem werden sie sehr anfällig gegenüber Krankheiten und Stress. Einige Züchter - unter anderem Bio-Landwirte - halten Schweine aber unter besseren Bedingungen. Diese Tiere haben Auslauf im Freien. Manche Rassen, wie etwa das Iberische Schwein, werden im Freien gehalten und ernähren sich vor allem von Eicheln - sie liefern deshalb auch ein ganz besonders wohlschmeckendes Fleisch.